Anlässlich des bundesweiten 4. Tages der
Archive öffnete das Stadtarchiv am 1. März von 10 bis 16 Uhr seine
Tür. Trotz Regenwetter und ungeachtet der Sturmwarnung fanden sich
mehr als 60 Interessierte im Collegienhaus ein, um „hinter die
Kulissen“ des Archivs zu schauen. Unter den Besuchern war auch
mancher, der zum ersten Mal den Weg in das Stadtarchiv gefunden
hatte. Der Archivtag fand unter dem Motto „Heimat und Fremde“ statt.
Als Beispiele, wie Fremde nach Frankfurt kamen und sich hier
niederließen, wählte das Stadtarchiv die Ansiedlung der Hugenotten
nach dem Edikt von Potsdam 1685 und die der Umsiedler und
Vertriebenen im Jahr 1945 aus. 177 Familien mit 532 Neu-Frankfurtern
erhielten hier mit der Bodenreform bis 1948 eine neue
Existenzgrundlage.
Die Mitarbeiter des Archivs präsentierten diesmal jedoch keinen
historischen Vortrag, keine Ausstellung, keine Publikation o. ä. zum
Thema, sondern wollten die zahlreichen Arbeiten zeigen, die im
Vorfeld zur Schaffung der stadtgeschichtlichen Dokumentation
notwendig sind. Die nicht im Licht der Öffentlichkeit durchgeführte
Erfassung, Übernahme und Bearbeitung der Quellen ist die
Voraussetzung für die Bereitstellung dieser Quellen im Benutzerraum,
für öffentliche Ausstellungen und Publikationen.
In den jeweils auf 15 Teilnehmer begrenzten drei Rundgängen wurden
die Besucher durch das Haus geführt, besonderes Interesse fanden
natürlich die sonst nicht zugänglichen, umfangreichen Magazinräume.
In den verschiedenen Magazinen wurden dann nicht nur besonders
herausragende Archivalien gezeigt, sondern im jeweiligen Magazin auf
Beispiel-Akten, Urkunden, Fotos, Plakate, Bücher und Broschüren zum
Thema Hugenotten und Vertriebene und Bodenreform verwiesen.
Zahlreiche Fragen ließen die auf 90 Minuten geplanten Führungen dann
jeweils 2 Stunden andauern.
Zwischen den Führungen nutzten die Besucher die Möglichkeit sich im
Benutzerbereich die Karteien erläutern zu lassen. Im technischen
Benutzerraum konnte erstmals in der hiesigen „Märkische
Oderzeitung“, deren erste Jahrgänge nach 1990 von der Berliner Firma
Mikro-Univers GmbH digitalisiert wurden, am PC „geblättert“ werden.
Anklang fand auch die Möglichkeit, im Vortragsraum mit einer
Zusammenstellung von Frankfurt-Filmen einen Blick in die städtische
Filmsammlung zu werfen.
Zum Abschied wurde jedem Besucher eine kleine Zusammenstellung mit
Faksimiles eines Frankfurter Bürgerbriefes und anderer Dokumente
übergeben.
An diesem Tag erhielt das Stadtarchiv wieder eine Schenkung: Herr
Ulrich Bratfisch aus Dortmund sandte eine Anzahl von
Kupfermünzen des
Königsreichs Preußen zwischen 1760 und 1870. Das Kupfergeld wird
später Ausstellungen zu stadtgeschichtlichen Themen dieser Zeit
bereichern.
Tar.
Fotoschau [Ohne
Akten-, Amtsbuch- und Urkundenmagazine] Fotos: Kevin Küster/
Stadtarchiv
„Märkische
Oderzeitung“, 3. März 2008.
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