„Die hiesige rühmlich
bekannte Orgelbauanstalt ...“ so lautet der Titel der neuesten
Ausstellung des Frankfurter Stadtarchivs, welche ab Sonntag, den 9.
April, 15.00 Uhr, im Frankfurter Collegienhaus gezeigt wird. Bei der
rühmlich bekannten Anstalt handelt es sich um die Orgelbauanstalt von Wilhelm Sauer, der am 23. März 1831 in Schönbeck bei Friedland im
Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz, in diesem Jahr vor 175 Jahren,
geboren wurde.
Am 9. April, dem Tage der Eröffnung der Ausstellung, vor genau 90
Jahren verstarb Wilhelm Sauer, hoch geehrt in Frankfurt (Oder). Der
mit zahlreichen Ehrungen bedachte Kgl. Hoforgelbaumeister arbeitete,
nach Überwindung anfänglicher Schwierigkeiten, von 1857 bis 1910 sehr
erfolgreich in Frankfurt. Seine fast 1.100 aufgestellten Orgeln trugen
den Namen der Stadt weit über Deutschland hinaus bis nach Italien,
Russland, Süd-Amerika und Süd-Afrika. |
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In der Ausstellung
werden zum Teil noch nie gezeigte Schriftstücke, Bilder und
Drucksachen gezeigt. Die zahlreichen Originaldokumente entstammen dem
Familiennachlass Sauer, den Wilhelm Sauers Enkelin, Frau Barbara
Lohnert aus Edingen, dem Stadtarchiv übergab. Ergänzt durch andere
Stücke aus dem Stadtarchiv und dem Betriebsarchiv der Firma „W. Sauer
Orgelbau Frankfurt (Oder) GmbH“ ermöglichen sie einen Blick in das
Leben und Schaffen dieses bedeutenden Frankfurters.
Noch heute existieren Orgeln, die einst Wilhelm Sauer schuf und deren
Restaurierung sich heute aus der einstigen „W. Sauer Orgelbau-Anstalt
Frankfurt A.O.“ erwachsene Firmen verschrieben haben. Das Stadtarchiv
konnte die Firma „W. Sauer Orgelbau Frankfurt (Oder) GmbH, Sitz
Müllrose und die Orgelwerkstatt Christian Scheffler, Sieversdorf, als
Ausstellungspartner gewinnen, welche am Beispiel der 1905
aufgestellten Orgel im Dom zu Berlin – damals die größte Orgel
Deutschlands – und der Domorgel in Bremen von ihrer Arbeit zur
Erhaltung des Erbes von Wilhelm Sauer berichten.
Die Ausstellung im Stadtarchiv, Collegienstraße 8-9, 15230 Frankfurt
(Oder) wird bis zum 28. September 2006 gezeigt.
Öffnungszeiten sind jeweils
Dienstag |
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9.00 bis 12.00 Uhr / 13.00 bis 19.00 Uhr, |
Mittwoch |
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9.00 bis 16.00 Uhr und |
Donnerstag |
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9.00 bis 12.00 / 13.00 bis 16.00 Uhr. |
Wer sich näher über
die Firma W. Sauer und den von ihr hergestellten Instrumenten
informieren möchte, findet ab 9. April
hier das sich
im Original im Stadtarchiv befindliche „Verzeichnis der seit Gründung
der Orgelbau-Anstalt im Jahre 1857 erbauten Werke von Wilhelm Sauer Königl. Hoforgelbaumeister, Ritter M. O. Frankfurt A. O. /
Herausgegeben bei Gelegenheit der Aufstellung der 1000. Orgel in
Homburg V. D. H. 1907.“
Außerdem wird auf die umfassende Arbeit von Hans-Joachim Falkenberg:
„Der Orgelbauer Wilhelm Sauer / 1831-1916 / Leben und Werk“,
erschienen 1990 im Orgelbau Fachverlag Rensch 7128 Lauffen, verwiesen.
4.4.2006 |
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